Future Sounds Of Jazz Vol. 9
Natürlich war der Titel der Serie von Anfang an ein Versprechen aus sehr vollem Munde. Eine mögliche Zukunft, eine erstrebenswerte – von Billie Holiday bis Acid-Jazz (vor allem aber sind dies hier Future Sounds Of Latin-Jazz) – bietet die Compilation-Reihe jedoch allemal. „Künstliche“ Musik, ja, verehrte Puristen, aber so seidenhaft anschmiegsam, bei allem Feuer immer überaus streichelsittsam und wonneschnurrend. Geschmackssicher bis zum Dessert löffel-Abschlecken. Da kommt der große Rest outside Compost nie und nimmer (r)an, weil dort Latin und Lounge, Sreakbeats und Schmeichelein messbecherweise nach Rezept gemixt werden. Abgeschmackt. Auch wenn für hier vorgeführte Rhythmus-Vertracktheiten talentierte Menschen Abertausende Mausklicks vollführt haben, zuweilen trickreiche, oft witzige Arrangierkünste nahe an der ordentlichen Orchesterleitung aufblitzen, ist der Vorsprung durch Technik nicht entscheidend. Diese Musik besitzt Seele. Das ist der Punkt. Das gilt für Dntels Zauberwald-Elektronika genauso wie für Monassas phantasievollen Nu Jazz, für Savath und Savalas „Folk Song For Cello“ so weit ist das nicht weg von der Wirklichkeit) wie für die Aufforderung zum Tanz durch Foremost Poets (nahe Whirlpool Productions) und Yellowtail (lost in space with Photek). Und für Hird, denen Yukimi Nagano ihre sanfte, feste Stimme leiht, die Elektro-Funker Season, die Soulboy Ernesto featuren, und Stateless, die das mit Diva Bless tun, sowieso. Dass auf future sounos of jazz vol. 9 erstaunlich viel gesungen wird, darf auch als Statement gelten: „Bastler“ sind hier schon lange nicht mehr am Werk. Nenne sie Musiker, nenne sie Komponisten!
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