GABRIELE HASLER Personal Notebook
Schon die Titel verraten einiges über die beiden Erzählerinnen im Sangesgewande. Greelje, selbstredend Holländerin, ist das aberwitzigste Stimmereignis dieses Kontinents: Gurren, Schnattern, Trillern, Maschinengeräusche. Vor allem aber schlüpft sie in Rollen, verkauft als afrikanische Marktfrau Hühner, wird mit frappierender Selbstverständlichkeit mal zur Operndiva, mal zur Posaune. Komponist und Bandleader ist, wie schon 1982 bei der Noodband, ihr Saxophonist Alan Laurillard — jedenfalls so weit, wie bei diesen unvergleichlichen. Geschichten einer Stimme“, für die Worte nur Klänge sind, von Songs überhaupt die Rede sein kann. Eine stimmgewaltige Erzählerin ist auch Gabriele Hasler mit ihrer Band aus drei klangschöpferischen Bläsern und einem subtilen Schlagzeuger: jazzige Sarkasmen zum Zeitgeist, ein Wechselbad kurzer Stimmungsbilder und improvisationsintensiver Exkurse, das hohe Aufmerksamkeit fordert. Jenseits aller Konventionen? Nicht ganz, denn ein bißchen artifiziell geht es im schwergewichtigen deutschen Jozzgesang schließlich öfter zu. Da bewahrt oft nur die Ironie vor Pathos, nur Gabriele Haslers warm-dunkles Timbre vor einem .lack of groove“.
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