Gail Ann Dorsey – The Corporate World

Die schwarze Söngerin/Songschreiberin stammt aus Philadelphia, lebt aber schon seit einigen Jahren in London, wo sie sich zunächst als Bossistin (u.a. für Courtney Pine) einen Namen machte. Ihr Entschluß, die Saiten mit dem Mikro zu vertauschen, ist durchaus ein weiser gewesen, wenngleich THE CORPORATE WORLD noch einige Schwachstellen aufweist. Verantwortlich dafür ist vor allem ein Kollege von Gail Ann, nämlich Nathan East, wohlbekannter Srudio/Live-Bassist, der sich hier als Produzent versucht und dabei weifgehend das nötige Profil vermissen läßt – alles ein bißchen flach und konturlos. Dies wettzumachen, verfügt Gail Ann Dorsey über eine kräftige, sichere und modulationsreiche Stimme. Mit herkömmlichem Funk/Soul hat sie nichts am Hut: Thematisch zwischen Gesellschafts/Business-Kritik und Liebesdingen angesiedelt, kombiniert THE CORPO-RATE WORLD Singer/Songwriter-Tugenden mit manchmal allzu glatten Versatzstücken aus Rock und Pop. Die Songs sind okay, wobei vor ollem „Wasted Country“, das akustische „Wishing I Was Someone Else“ und „So Hard To Let You Go“ einen wahrhaft vielversprechenden Einsfand schmücken. (CD und MC simultan mit LP, keine Bonus-Tracks)