Galliano – In Pursuit Of The 13th Note

Immer wenn der Baum der Club-Kultur in den Pop-Himmel wächst, wird mit neugierigen Augen die Ernte bestaunt. Was in Londoner Tanzsälen als Bewegung begann, den Jazz von seinem Intelektuellen-Dünkel zu befreien, um ihm wieder ein reueloses Spaß-Prinzip anzumalen, findet jetzt im fulminanten Debüt-Album dieses Trios um den Iren Rob Gallagher alias Galliano seinen ultimativen Ausdruck. Auf diesem (Lebens-) Stil-Standardwerk für die 90er Jahre drehen sich im Quirl des Mischpultes brasilianische Rhythmen um entspannte Jazz-Rap-Poesie, wechseln sich Samples von Andreas Vollenweider mit Live-Vibraphon-Schüben von Roy Ayers ab. Die Beats stammen direkt aus der funky HipHop-Schule etwa der Jungle Brothers, die Harmonien vom Soul eines Curtis Mayfield und die Hipness und der Geist direkt aus den Tagen eines John Coltrane oder Pharaoh Sanders, einer Zeit also, wo Jazz noch ,cool“ war und der Bebop immer noch die braven Bürger verschreckte.