Gang Gang Dance :: Saint Dymphna

Musikbegierigen Internetsurfern in aller Welt sind sie längst ein Begriff, in Deutschland hingegen kann mit dem Namen Gang Gang Dance kaum jemand etwas anfangen. Langsam wird es allerdings Zeit, dass sich an diesem Zustand etwas ändert. Gang Gang Dance repräsentieren eine experimentelle Haltung, die in der Indie-Szene in New York so langsam die Oberhand gewinnt. Gang Gang Dance machen zwar elektronische Musik, zielen aber nicht ausschließlich auf die Clubkultur ab. Sie verarbeiten Ethno-Einflüsse, dürfen deshalb aber nicht gleich im Schubfach „Weltmusik“ abgelegt werden. Für reine Avantgardisten wiederum arbeiten Gang Gang Dance zu strukturiert. Ihr neues Album haben die New Yorker nach der Schutzheiligen für Geisteskranke benannt. Warum, muss an dieser Stelle nicht geklärt werden. Allerdings darf man den Titel des Albums getrost als einen Hinweis darauf verstehen, dass dem Quartett die Ideen für ungewöhnliche Musik nicht ausgehen. In teils trippigen, teils tanzbaren Songs kommen auf SAINT DYMPHNA nicht ganz alltägliche Einflüsse zusammen: fernöstliche Folklore, Math-Rock-Schemata, Dub-Spielereien, ein Track mit einem auf Dancehall spezialisierten Sänger und der an Kate Bush gemahnende „House jam“ fallen auf. Und dann ist da noch etwas ganz Seltsames auf diesem Album. Bei aller Klangvielfalt assoziiert man die Band hier vor allem mit illegal abfeiernden Tribes, die sich vor zwanzig Jahren auf den Rave-Ackern vergnügten. Zur Musik von Banco de Gaia, Loop Guru und The Drum Club. Wenn es noch eines Beweises bedurfte, dass diese Gang aus New York etwas ganz Besonderes ist: Hier ist er.

www.ganggangdance.com