Gang Of Four – Hard
Der Schlüsselsatz der heutigen Gang Of Four könnte sein: „Let’s surrender, It’s not a night“ Zu finden im Song „It Don’t Matter“ auf dem vierten Album der Gruppe, die einst konkrete politische Kommentare zu schwerem funkigem Beat machte (unvergessen sind Songs wie „Damaged Goods“ oder „At Home He’s A Tourist“ von ihrer ENTERTAINMENT Debüt-LP).
Mit SONGS OF THE FREE, der LP aus dem letzten Jahr, kündigte sich das an. was HARD konsequent fortsetzt: eine bewußte Hinwendung zur inneren Bewegung, die äußerst persönliche und intime Songs entstehen läßt. Liebeslieder, die in ihrem Charme den Heaven 17- und Culture Club-Höhepunkten nicht unähnlich sind.
Die neun neuen Lieder der Gang Of Four stammen alle aus den Köpfen von Sänger Jon King und Gitarrist Andrew Gill, dem bestimmenden Duo innerhalb der Gruppe (mit dabei ist noch die Bassistin Sarah Lee, der Drummer Hugo Burnham wurde vor kurzem entlassen).
HARD, das ist ziemlich schwarze Musik. Da ist wieder der schwere/ pumpende Funky-Baß, das Hardrock-artige Gitarren-Schleifen und neu – soulige Frauenstimmen und Streicher im Philly-Sound, z. B. beim langsamen, wunderschönen „Is It Love“, wo Jon King mit tiefer Stimme auf die hohen Soul-Stimmen trifft. Ein Stück, das man direkt nach der Heaven 17-Ballade vom alten Mann und jungen Mädchen („Come Live With Me“) spielen sollte.
HARD bringt harten Soul-Funk zum Tanzen und weiche Pop-Balladen fürs intime Alleinsein. Höhepunkte einer fortschreitenden Verlnnerhchung, die sich in der heutigen Popmusik abzeichnet. Die Gang Of Four ist heute nicht unattraktiver als zur ENTERTAINMENT-Zeit, sie spielt dieselbe Musik mit anderen Texten.
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