Garbage – Garbage
Kommt ein Musiker zu Butch Vig ins Studio, deutet auf den am Boden liegenden Tonbandhaufen, und sagt: „Was ist denn das für Müll?“ Erwidert Butch Vig: „Tja, aus dem Müll mache ich Musik.“ Gesagt, getan. Doch nicht nur daß der NirvanaSmashingPumpkinsSonicYouthL7-Produzentengott aus Soundschnipseln eigene Songs zusammenbastelt, er benennt auch seine Band nach dem Klangabfall. Garbage – das sind neben dem spitzbärtigen Mann selbst noch die schottische Sängerin Shirley Manson sowie Butchs Freunde Steve Maker und Duke Erikson. Mit ihrem Debütalbum wird die Band für einigen Wirbel sorgen. Denn nicht grungiges Gitarrengeschrammel dominiert die eingängigen Songs, sondern melodische Poparrangements der besonderen Art. Das ist eigentlich nur konsequent, berücksichtigt man, daß Sängerin Shirley Fan von East 17 und den Pixies ist und Butch selbst die Beatles schätzt und einst einen Roxy Music-Fanclub gründete. So wandeln die Stücke des Albums dann auch zwischen US-Rock und Brit-Pop, angereichert mit Enoesquen Soundspielereien und einem Gesang, der mal an Propaganda, mal an Siouxie und dann wieder an die Indie-Chanteusen der Eastcoast erinnert. Seinen Produzentenjob hat Butch Vig erstmal an den Nagel gehängt. Mit Garbage will er ganz groß raus. Er wird es schaffen.
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