Gas – Gas

Ein leuchtend gelbes, scheinbar diffus durcheinanderwirbelndes Coverdesign mit nichts als dem Titel der Platte drauf, keine Namen, keine Infos – der Klang steht für sich selbst und kann es auch. Ohnehin kommt einem bei dieser Musik kaum in den Sinn, daß jemand sie gemacht haben konnte; sie ist! Am Werk war hier erneut der umtriebige Mike Ink, dessen Projekt Love Inc. mit der Platte LIFE’S A GAS den wohl größten Erfolg des vergangenen Jahres im Bereich „Techno der interessanteren Sorte“ für sich verbuchen konnte. Auf GAS manifestiert sich nun wahrlich raumfüllend die Ink-’sche Auffassung von Ambient. Neben den momentan üblichen klanglichen Referenzen an Brian Enos Frühwerk sowie deutsche und japanische Elektronik-Pioniere wird man hierauch hin und wieder aufs Angenehmste an die bevorzugten Klangteppiche eines Trevor Hörn erinnert, die sich trotz ihres luxuriösen Gewichts und ihrer extrem dichten Webart wunderbar ins Gesamtbild fügen. Die Spieldauer der einzelnen Stücke bewegt sich zwischen zehn und fünfzehn Minuten, in denen Wendungen und Veränderungen derart langsam und reibungsfrei vor sich gehen, daß man sich am Ende solch einer kleinen Reise betroffen fragen kann, mit welchem Vehikel auf welchem Wege man denn eigentlich an den erreichten Punkt gelangen konnte.