GAS – Zauberberg

Mike Ink goes Ambient – man verzeihe mir den Ausdruck. Ink, aka Wolfgang Voigt, setzt seinen zahlreichen musikalischen Alter Egos ein weiteres hinzu. Nach dem ’95er Minimal-House-Meisterwerk LIFE’S A GAS (als Love Inc.), dem auf pure Beats reduzierten Minimal Techno von GAS (als Gas), den rhythmischen Spielereien der STUDIO1 – VARIATIONEN (als Thomas Brinkmann) und dem experimentellen, wegweisenden MASSTAB 1:5 (als M:1:5) arbeitet der Kölner Techno-Innovator mit Soundflächen. Addition statt Reduktion, scheint Inks neues Credo zu lauten. Und so mutet ZAUBERBERG im Vergleich zum Minimalismus vergangener Tage relativ fett und symphonisch an. Die sieben (namenlosen) Stücke stehen in einem logischen Zusammenhang, werden einer wunderbaren Wandlung unterworfen. Zunächst regieren ambiente Soundflächen mit dezenten Beats, die wie Wassertropfen vom linken zum rechten Kanal perlen.

Später treten die Beats deutlicher hervor: monoton, aber scheinbar noch in keinem Zusammenhang mit den davor drapierten Soundlandschaften. Und schließlich steht der Rhythmus gleichberechtigt neben dem Sound, die Beats werden eins mit den Ambient-Sounds, bis schließlich kein Rhythmus mehr gebraucht wird. Reduktion durch Addition. Der Anfang ist das Ende ist der Anfang. Mike Ink bleibt nie stehen. Oder wie Kraftwerk schon vor mehr als zehn Jahren orakelten: Es wird immer weitergehen, Musik als Träger von Ideen.