Genesis – Fünf Re-Releases

Ein Jahrzehnt ist es her, dass der britische vom Progrock zum Pop und wieder zurücksich wandelnde Dino sein letztes Lebenszeichen von sich gab. Oder sollte man bessersagen: seinTodesröcheln? Denn calling allstations. an dem von der Originalbesetzung nur noch Tony Banks und Michael Rutherford umeinanderwerkelten, war nicht weniger als eine kapitale Katastrophe. Schwamm drüber. Eine Dekade später gehen Genesis in der Pop-Erfolgsformation Banks, Rutherford und Phil Collinswiederauf Welttournee, die sie im Juni und Juli auch nach Deutschland führen wird. Grund genug für die Plattenfirma, in drei Tranchen eine groß angelegte Studio-Retrospektive aufzulegen, die jeweils als Doppel-Silberling — eine Hybrid-Superaudio-CD mit dem jeweil igen Originalalbum und eine DVD mit dem Longplayer im Surround-Sound sowie reichlich Video-Material (Clips. Interviews, Konzertmitschnitte, Bildergalerien) — und als Box-Set (samt exklusiver Bonus-CD) zu haben ist-nicht weniger als der feuchte Traum eines jeden Genesis-Fans. Seltsamerweise beginnt die Triiogie mit der mittlereren Phase, den Jahren 1976 bis 1982 also. Peter Gabriel hatte der Band nachTHE lamb lies down on Broadway den Rücken gekehrt, doch die vier Hinterbliebenen, damals noch mit Gitarrist Steve Hackett, machten mit A TRICK OF THE TAIL 4 weiter, als sei nichts geschehen: ambitionierter Progrock, mit allerdings etwas überschaubareren Songs, derweil Phil Collins den perfekten Gabriel-lmpersonatorgab. wind & wuthering 2 , Anfang 1977 erschienen, bot mehr vom selben, litt aber unter den mediokren bis un inspirierten Kompositionen. Danach suchte auch Hackett das Weite, doch das Imperium schlug zurück: and THEN THERE WERE THREE 3,5 war zugänglicher als alles, was Genesis bis dato veröffentlicht hatte – mehr Moody Blues als Yes sozusagen -und warf mit „Follow You Follow Me“ einen Smash-Hit ab. DUKE 3, nach zweijähriger Pause 1980 erschienen, war ein weiterer Schritt vom Prog zum Pomp-Pop und erreichte als erstes Genesis-Album die Spitze der britischen Charts. Ein Kunststück, das Collins und Co. mit abacab 3 wiederholten: mit einem Mix aus chromblitzendem Mainstream-Rock, eckigem Eighties-Pop und einem Spritzer Blue-Eyed-Soul (unterstützt von den Earth-Wind-Si-Fire-Bläsern und süffigen Backgraund-Chören), der zur Blaupause für ihre größten Erfolge werden sollte. Stay tuned. >» www.genesis-music.com