Genya Ravan – Urban Desire
Genya Ravan sang früher bei Ten Wheel Drive, einer recht feurigen Band mit Blood, Sweat & Tears-Konzept. Anschließend tauchte sie ein bißchen unter und nahm wenig beachtete Soloalben auf. Nun aber hat die Dame mit dem ekstatischen Organ ein Plättchen hingelegt, nach dem sich Punks und Rocker und Rhythm & Blueser und noch ein paar andere die Finger respektive Ohren lecken sollten. Mit einer reichlich unbekannten New Yorker Musiker-Mafia und Lou Reed als Partner in „Aye Co’Lorado“ wirbelt Genya querbeet durch alles, was laut ist und mitreißt: „Back In My Arms Again“, der alte Supremes-Hit. hält ebenso her wie Anleihen in Mexico und bei Phil Spector („Jerry’s Pigeons“). Ritchie Fliegler und Conrad Taylor traktieren ihre Gitarren dabei öfters im Stil der einstigen Lou Reed-Band mit Steve Hunter und Dick Wagner – also auf die Eingeweide abzielend. John Cale, der ja kürzlich eine LP des Titels „Guts“ („Eingeweide“) veröffentlichte, hat seinen Song „Darling, I Need You“ beigesteuert, ein gewisser Joe Droukas gleich mehrere Goodies und der Rest stammt von Genya im Einvernehmen mit Conrad Taylor sowie weiteren Bandmitgliedern – rundweg gelungene Paradestückchen. Und wer sich Genya’s Platte aufgrund dieser Kritik nicht wenigstens mal anhört, muß zur Strafe zehnmal Uriah Heep aushalten. Mehr fällt mir zu Ms. Ravan’s hervorragendem Album nicht ein….
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