George Benson – Anthology :: All That Jazz: Soul Jazz

Das auf akribische Recherche spezialisierte US-Wiederveröffentlichungslabel Rhino liefert auch im Fall George Benson mal wieder gewohnte Qualität vor. In 32 Stücken, verteilt auf zwei randvollen CDs sowie einem 48-seitigen Booklet mit fundierten Linernotes und seltenen Fotos, wird einer nicht ganz unumstrittenen Figur des Jazz Aufmerksamkeit gezollt. Aus dem talentierten Bebop- und Soul Jazz-Gitarristen, der einst im Quartett von Hammond B3-Ikone Brother Jack McDuff seine ersten großen Schritte unternahm, wurde in der Folgezeit ein überwiegend vom Kommerz gezeichneter, chartskompatibler Entertainer, der mittlerweile bedenkenlos auch nach Las Vegas gebucht werden könnte. Dennoch verlor Benson dabei nie wirklich seine Passion für den „real Jazz“. Kooperationen mit Jimmy Smith, McCoyTyner, dem Count Basie Orchestra oder jüngst wieder Organist Lonnie Smith sind, wie hier dokumentiert, keine Ausnahmen. Anthology umfasst eine Zeitspanne von satten 34 Jahren (1964 bis 1998). Eine Zeit in der Benson vom mittellosen No Name-Gitarristen zum Millionär („Breezin“‚) avancierte. Ähnlich wie der späte Wes Montgomery, so entwickelte auch Benson ein Faible für einen bisweilen aalglatten Crossover aus Jazz und Pop. Klar, dass hier seine großen Hits „White Rabbit“, „This Masquerade“, „On Broadway“ und natürlich „Give Me The Night“ nicht fehlen dürfen. Wer den ganzen George Benson verstehen möchte, wird an dieser professionell aufgemachten und editierten Veröffentlichung nur schwer vorbeikommen.

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