George Clinton Presents – Our Gang Funky
Clinton, einst unumstrittener „Godfather Of Funk“ und in dieser Rolle Herrscher über ein weitverzweigtes P-Funk-Imperium (Parliament, Funkadelic, Brides Of Funkenstein, Bootsy’s Rubber Band…), verlor irgendwann in den späten 70ern selbst den Faden bei seiner immer undurchsichtiger werdenden Politik. Stets jedoch – ob mit dem P-Funk Allstars oder als Solist – kam der Mann aus Blainfield /Ohio wieder zurück. Sein neuestes „Baby“ hört auf den Namen Our Gang Funky und ist, was instrumentalen, klanglichen und vokalen Schabernack anbelangt, am ehesten den amüsanten Parliament-Trips vergangener Tage vergleichbar. Clinton wäre nicht Clinton, wenn hier nicht ein Feuerwerk schön-obsurder Einfälle abgebrannt würde. Der Maestro und seine Eleven operieren mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln: monotone Tape loops, Scratch’n’RAP-Wiederholungen, Stakkato-Gebläse, kurzum: Elemente aus allen Black Music-Bereichen.
OUR GANG FUNKY ist, wie so viele Clinton-Elaborate, ein Lehrstück für produktionstechnische Raffinesse, die obendrein noch absolut tanzbar ist. Präsentator Clinton konstruiert ein bassiges Ton-Dickicht, in dem die nachgeborenen Disco-Adepten vor schierer Angst erblassen werden: „He Dance Funny“ mit wuchtigem Baß, „Beautiful“ mit naiven Selbstzitaten und kindlichen Voice-Box-Vocals und und und. Clinton – so scheint es – kommt entgegen der alten Boxerregel und zur Freude der echten Funkateers immer wieder auf die Beine.
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