George Clinton – R&B Skeletons on the closet
„Das war wirklich schnell, weil mit dem letzten Album überhaupt nichts lief. Ich wollte nicht unnötig warten und hoffe, daß diese Produktion einschlägt, weil das eine der besten Platten ist, die ich je gemacht habe“, entschuldigte sich Clinton bei einem englischen Journalisten für seinen Schnellschuß.
Es wird wohl klappen. Die Zeiten der gröhlenden Afro-Gospel-Chöre. der aus allen Nähten platzenden Wahnsinns-Arrangements und außerirdischen Hooklines scheinen vorbei zu sein. Der Meister des P-Funk ist so kommerziell, aber auch so gut wie schon lange nicht mehr. Dabei hat er seine überschäumenden Ideen und seine unglaubliche Kraft bloß in einen zupackenden Funk kanalisiert und mit ein paar Computern vorsichtig geglättet. „Do Fries Go With That Shake“ hat das Zeug zum wirklich großen Hit, der nach seinem Verschwinden aus den Charts noch lange in den Clubs weiterbrennt.
Ein weiterer Höhepunkt ist die „Mixmaster Suite“, der irrwitzigste Mix in der Geschichte des Hip Hop. Clinton dazu: „Wir haben ein Kammerorchester dabei. Das ist ein Gegenreizmittel: Wie wenn du dir in den Finger beißt, auf den du gerade mit dem Hummer geschlagen hast, nur um mit diesem Schmerz den Schmerz zu töten, der schon da ist.“
Ansonsten viel satter Soul-Groove ohne modische Banalitäten und verwirrenden P-Funk-Bombast. Aber mit dem unverwechselbar spröden Clinton-Appeal.
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