Georgie Fame – Walking Wounded – Live At Ronnie Scott’s
Daß diese Aufnahmen aus der legendären Londoner Jazz-Kaschemme schon vier Jahre auf dem Buckel haben, wen kümmert’s? Das Material aus der Feder Gershwins („How Long Has This Been Going On“), Mose Allisons („If You Live“) und Van Morrisons („Moondance“) plus diverser Fame-Originale plus einer wie Hölle swingenden Neueinspielung seines ’65er-Hits „Yen Yen“ ist fürwahr zeitlos. WALKING WOUNDED entstammt just jenem zweiwöchigen Engagement, dem die Fans des britischen Hammondorganisten/Pianisten und Langzeit-Sideman von Van Morrison auch das Album NAMEDROPPIN'(1995) verdanken und präsentiert ein identisches Line-up mit Brit-Jazz-Größen wie Alan Skidmore und Peter King an den Saxophonen, Guy Barker an der Trompete oder Anthony Kerr am Vibraphon. Highlights zu benennen lallt schwer, angesichts eines kompakten 72-Minuten-Programms und der guten Laune aller Beteiligten, die sich in beseelten Improvisationen Luft macht. So sei der Einfachheit halber der einzige Ausfall-das allzu seichtloungige „Eros Hotel“ – erwähnt. Doch genug genörgelt. Lassen wir uns lieber einen Martini kredenzen, lehnen uns zurück, zünden uns eine Zigarette an und – fehlt noch ein Klischee? – geben den acht „Cool Cats“ da vorne, was sie verdienen: mächtig viel Applaus.
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