Ghost Dog :: Kinostart: 13.1.
Erstmals seit NIGHT ON EARTH wagt sich Jim Jarmusch filmisch wieder zurück auf heimischen New Yorker Boden. Abgesehen vom dichten Hiphop-Soundteppich (vom Wu-Tang-Clansman GZA) hat sich im Big Apple des Regisseurs wenig geändert, wurden keine Konzessionen an veränderte Zeiten gemacht. Immer noch spielt sich das Leben bei Jarmusch in einem ganz persönlich gefärbten, sehr surrealen Mikrokosmos ab, der kurz vorY2K allerdings nicht mehr ganz so originell und spritzig unterhält wie zu seligen DOWN BY LAW-Zeiten. Sicher, es ist witzig, wenn der Regisseur seinen wortkargen Helden Ghost Dog einführt,einen schwarzen Killer, der nach den strengen Regeln des Samurai-Kodex lebt und sich rührend um seine Brieftauben kümmert, wenn er nicht gerade Aufträge ausführt. Jim Jarmusch ist von jeher am Zusammenprall der Gegensätze und dessen komischen und tragischen Implikationen interessiert. Hier findet sich das Motiv in einem running gag wieder, in dem sich Ghost Dog immer wieder mit seinem einzigen Freund, einem jamaikanischen Eisverkäufer, unterhält – und kein Wort versteht, weil der nur Französisch spricht. Und natürlich ist der Zusammenprall der Kulturen programmiert, wenn der Hiphop-Killer für einen Auftrag in die Frank-Sinatra-Welt der Mafiosi bestellt wird. Leider fällt Jarmusch dazu nicht viel ein, und er ist damit zufrieden, sich immer noch originellere Tötungsarten (neu:Tod durch Schuss durch Wasserleitung) einfallen zu lassen, während der Film aufsein vorhersehbares Italowestern-Finale zueiert. So kann er das Versprechen nicht einlösen, das er mit seinen herrlich atmosphärischen Nachtszenen zu Beginn gibt. Start: 13.1.
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