Gianna Nannini – Giannissima —- Live
Popstars sind für gewöhnlich eher extrovertierte Menschen — dennoch werden sich wohl auch in dieser Spezies nicht viele finden, die als Protagonisten für ein Longform-Video auch nur annähernd so viel hergeben wie das Temperamentbündel aus Sieno. Dieser rund andertbalbstündige Zusammenschnitt aus diversen Konzerten von ihrer letzten Europa-Tour und kurzen Backstage-Impressionen, von den Regisseuren Rossacher und Dolezal ohnehin kurzweilig gestaltet, macht überdeutlich klar, warum Nannini immer wieder als weibliches Pendant zu Mick Jagger bezeichnet wird: Mit plakativer Körpersprache und intensiver Mimik beherrscht Gianna das Geschehen auf der Bühne so sehr, daß beim Zuschauer überhaupt nicht der Wunsch aufkommt, ihre erst durchaus kompetent und variabel agierende Begleitband ausführlicher ins Bild gerückt zu bekommen.
Die Konzertpassagen (ohne Rücksicht auf Chronologie rein noch optischen Gesichtspunkten montiert) wirken dank cleverer und schmissiger Schnittdramaturgie ausgesprochen dynamisch, das Backstage-Material und eine Videoclip-ähnliche Sequenz zu Beginn sind überwiegend in einer interessanten Farbdramaturgie gehalten, Bildund Soundqualität sind makellos — so rundet sich das Ganze zu einem ausgesprochen empfehlenswerten Longform-Video.
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