Gnarls Barkley – St. Elsewhere :: VÖ: 19.5.

Irgendwie hat es dieser Brian Burton alias Danger Mouse anscheinend im Blut, die Musikindustrie zu überrumpeln. Vor zwei Jahren gelang ihm der erste große Coup, als er aus dem“.Weißen Album“ der Beatles und dem „Schwarzen“ von Jay-Z eine Mischung kreierte, die nachfolgend eine wahre Downloadhysterie im Internet auslöste. In der Zwischenzeitl ist er zu einer führenden Gestalt bei den Gorillaz avanciert, aber das scheint Danger Mouse immer noch nicht ganz auszulasten. Jetzt hat er sich den Rapper und Sänger Cee-Lo aus Atlanta gegriffen. Der Mann war für den Goodie Mob, was Andre 3000 für Outkast ist: eine exaltierte Künstlerseele. Zusammen sind sie Gnarls Barkley und drauf und dran, nicht nur die HipHop-Szene aufzumischen. Erstes Indiz dafür ist die vom Geist des Soul der 60er Jahre gespeiste Single“.Crazy“, mit der Gnarls Barkley allein dank Downloadverkäufen an die Spitze der britischen Single-Charts gelangten. Es ist ein Song, der nicht aufhören will, an Fatboy Slims „PraiseYou“ zu erinnern. Mildern Rest des Albums legen es Gnarls Barkley auf einen ähnlichen Reibach an. Die Songs sind größtenteils ziemlich kurz und abwechslungsreich. Der Soul-Vibe alter Schule schimmert dabei aber immer wieder durch [„Smiley Faces , „Who Cares?“] und stellt fraglos die Komponente dar, mit der das Duo am meisten überzeugen kann. In anderen Momenten offenbart sich eher der Eindruck einer Unterhaltungsmasche. Der angerockte Sound in „Gone Daddy Gone“ hat viel mit dem gleichnamigen Song der Violent Femmes zu tun, klingt aber hastig zusammengestückelt.“.Transformer hat außer Hektik nicht viel zu bieten. Hier gilt: „Gnarls Barkley is too crazy.“ Insgesamt kann man überST. elsewhere aber eigentlich nicht meckern. Über dieser Produktion liegt ein patenter und oft genug eigenwilliger Pop-Appeal, der in der Lage ist, den Hype zu überdauern.

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