Go-Betweens – That Striped Sunlight Sound

Sie seien so ziemlich die letzte Band auf diesem Planeten, von der noch keine DVD erschienen sei, mutmaßt Robert Forster gegenüber seinem Heimatpublikum. Da übertreibt er natürlich, doch für hochangesehene Musiker sind die Go-Betweens in der Tat spät dran. Allerdings spielt das Quartett ja auch nicht jeden Tag in Brisbane, der australischen Stadt, in der für sie 1977 alles begann und in der nach Meinung der Musiker auch diese Konzertaufnahme entstehen sollte. Viel Aufhebens machen der schlaksige Professorentyp Forster und sein langjähriger Songschreibpartner Grant McLennan nicht. Mühelos schlagen die Kulthelden einen Bogen von ihren Gründertagen („Karen“) bis zur Gegenwart („Finding You“ u.a.). Großartige Extras sollte niemand erwarten, die Band ihrer unaufdringlichen Art treu. Aufschlußreicher ist der Teil der DVD, in dem Forster und McLennan zu Hause im Wohnzimmer den einen oder anderen Schwank aus der Bandgeschichte erzählen und dazu bekannte Songs in Akustikversionen spielen. Heiter berichten sie davon, wie sie sich an der Universität in Brisbane über den Weg liefen, auf einer ganz frühen Single die Schauspielerin Lee Remick anhimmelten und später nach London gingen, um sich köstlich über das Musikgeschäft zu amüsieren. Forster hätte in dieser Zeit wie „Prince mit Strickjacke“ geklungen. Der authentische Blick hinter die Kulissen ist schick und geht über das hinaus, was die Go-Betweens für diese DVD abliefern mußten. Nun hat man sie als Fan noch lieber als vorher. Dabei dachte man, das sei unmöglich.

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