Götz Alsmann – Engel und Teufel
Für seine Neo-Schlager-Sausc hat der Gute-Laune-Jazz-Onkel sogar Doktor Bela B. gerufen. Sein Hang zu Ohrwürmern aus der Trümmerfrauen- und Adenauer-Zeit ist so berühmt wie berüchtigt. Und der pseudoverschmitzte Unterton, mit dem Götz Aismann olt sein Stimmchen aufzuhellen versucht, gehört genauso zu seinen Markenzeichen wie der flockig geschlagene musikalische Bogen von Jazz bis Mambo und Bossa Nova. Alles beim Alten also auf dem Album EN-GEL UND TEl’FEL, mit dem sich Aismann erneut an alle Hardcore-Nostalgiker wendet, die bei deutscher Unterhaltung zuallererst an Heinz Erhardi und Peter Frankenfeld denken. Und auch wenn Götz Aismann sich mal wieder frech und aufgedreht in Schale wirft („Ich singe für Gertrud“) und mit staubigem Schubidubi-Swing kokettiert, steht sein Name diesmal nicht zu hundert Prozent für altbacken. Aismanns Ballade „Mein Hauptgewinn“ ist mit seinem Vibraphon-Flair nun wirklich eine Jazz-Perle im 50er-Jahre-Stil. Und angesichts seines Gastauftritts in der galoppierenden Coverversion von „Ghost Ridcrs In The Sky“ sollte Bela B. durchaus einmal darüber nachdenken, ein Album mit Jazz-Standards aufzunehmen.
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