Gonzalo Rubalcaba – Mi gran pasion

Der Pianist Gonzalo Rubalcaba hat auf dem messidor-Label bereits zwei Feuerwerke mit kubanischem Jazz entzündet. Jetzt widmet er sich seiner „großen Leidenschaft“: dem Danzón, dem Vorläufer des Mambo und des Cha-cha-cha. Der ist vom Jazz nicht weit entfernt: Nachdem das Thema gesetzt ist, heißt es „Leinen los!“, und die Solisten improvisieren, was das Zeug hält. Exzellente Arrangements mit überraschenden Tempowechseln bewahren vor Ego-Trips, augenzwinkernde Zitate aus E-Musik und Tin Pan Alley lassen schmunzeln. Leider klingen zwei unverbindliche Solo-Stücke, als sei die Studiozeit ausgegangen und der große Meister hätte sich, damit das Album voll wird, schnell an den großen, fürstlichen Steinway-Flügel gesetzt. Gute Nachrichten für die Freunde des Roots-Salsa: Nach Ausflügen in den Pop ist Ruben Blades wieder da, in alter Kraft und Herrlichkeit. Und mit einer neuen Band, die mühelos von einer Spielart lateinamerikanischer Tanzmusik zur nächsten wechselt. Jon Fausty, bester Mann in New York für den „typischen“ Sound (von Kip Hanrahan bis zu Roberto Torres), saß am Mischpult und inszenierte die Salsa-Soundgebilde. 4 (Rubalcaba) 5 (Blades)