Gotthard – More Than Live DVD

Jungs, eigentlich wäre es jetzt an der Zeit, euch endgültig die Freundschaft aufzukündigen. Dass Regisseur Gregor Skowronek bei eurem ausverkauften Gig damals vor gut einem Jahr in Huttwil subjektiv betrachtet ziemlich bescheidene Arbeit geleistet hat – Schwamm drüber. Dass der polierte Sound jeglichen Druck vermissen lassen würde – wir kennen eure letzten Platten, hatten’s also ohnhehin befürchten müssen. Dass ihr euren Keyboarder Paolo Bolio, obwohl schon seit der 97er-„Defrosted „-Tour fest mit von der Partie, lediglich ganz am Schluss pro forma erwähnt – unfair zwar, aber noch zu verzeihen. Wären da nur nicht diese unsäglich peinlichen Interviews im Viersprachenmix zwischen den 17 Songs! Beispiel: „Er würde selbst beim Brötchenschmieren am Schluss noch die Melodie zur passenden Marmelade pfeifen“ (Bayati über Leoni) oder „He is really introvertiert“ (Drummer Hena Habegger über Gitarrist Mandy Meyer). Mag ja sein, dass Manager Jan Bayati euren Sänger Steve Lee für Weltklasse hält – aber wen interessiert das? Und dass euer Chef-Gitarrist Leo Leoni leidenschaftlich Pornovideos sammelt, wollten wir eigentlich auch nicht unbedingt wissen. Nur gut. dass man derart intellekttriefende Statements mit dem umgehenden Griff zur Fernbedienung honorieren kann. Das angehängte fürchterlich klischeehafte Video zu „Heaven“ tut nicht mal mehr sonderlich weh. Warum wohl?

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