Graham Parker And The Shot – Steady Nerves
„Short people don’t make it“ – die bitterböse Ironie von Randy Newman scheint für den kleinen Schreihals nicht ganz unbedeutend zu sein. Graham Parkers Karriere verlief nie so. wie es seinem Können eigentlich gebührt hätte. Der sonnenbebrillte britische R & B-Shouter ist bis heute die ewige Kultfigur, Platin- und Goldregen verspürte er nur allzu selten. Leider verflachte sein Songwriting zudem in den vergangenen Jahren von Album zu Album, legt man seine grandiosen Debüt-Werke zugrunde.
STEADY NERVES weicht von dieser Talkurve nicht ab. Die Thematik verfehlt jegliche Horizont-Erweiterung; neue Song-Ideen sind weit und breit nicht in Sicht. Instrumental „holzt“ man in vertrauten Gewässern.
Auch stimmlich ist Parker nicht derart souverän und dominant, wie man ihn aus seinen besten Zeiten kennt. Produktionstechnisch scheute man sich ebenso vor Experimenten und zeigte keineswegs steady nerves.
Auch kann ich mich des Unbehagens nicht erwehren, daß Graham Parkers Wahlheimat New York ursächlich mit seiner musikalischen Misere zu tun hat. Nach wie vor bin ich der Meinung, daß London und nicht New York das bessere und ergiebigere Pflaster für den kleinen Energiebolzen wäre.
So aber setzte einer meiner großen Lieblinge mal wieder eine gute Chance leichtfertig in den Sand.
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