Graham Parker – Deepcut To Nowhere :: British Rock

Welch‘ schöne Überraschung – als stünde ein alter Freund, den man lange nicht mehr gesehen hat, unverhofft vor der Tür. In den späten siebziger Jahren hatten Graham Parker und seine famose Segleitband The Rumour ihre großen Tage. Mit Songs wie „Don’t Ask Me Questions“,“Fool’s Gold“ oder „New York Shuffle“ schlug der kleine Mann mit der großen Sonnenbrille eine stabile Brücke zwischen traditionsverhaftetem Kneipenrock und modischer New Wave-Zeitgeistigkeit. Zum ganz großen Ruhm hat es jedoch nicht gereicht. Nachdem Parker, wie so viele andere.dann im Verlauf der achtziger Jahre ins Abseits geraten war, hat er zwar regelmäßig neue Alben eingespielt, die aber wurden quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt. Nun ist der frische Fünfziger beim von Andrew Lauder und Pete Macklin betriebenen Evangeline-Label untergekommen. Die beiden hatten seinerzeit mit Radar und Demon zwei der wichtigsten Wave-Label gegründet. Und was hat Graham Parker heute zu bieten? Immer noch großes Songwriting („Socks & Sandais“, „l’ll Never Play Jacksonville Again“,“Blue Horizon“), mit Steve Goulding seinen alten Rumour-Partner hinterm Schlagzeug und dazu einen gleichermaßen homogenen wie abgehangenen Bandsound, der überdies mit fetter Hammondorgel und jangelnden Gitarren die für Parker-Fans unverzichtbaren Schlüsselreize liefert. Und dann gibts da noch eine echte Inselballade auf dem Album:“Last Stop Is Nowhere“. Deepcut To Nowhere klingt wie aus der großen Zeit von Graham Parker – was könnte daran schlecht sein? Ernst Hofacker -» www.iklprccords.com