Graham Parker – The Real Macaw

Seinen Grundprinzip ist Graham Parker treu geblieben Für seine neue LP nach anderthalbjähriger Pause wählte der Zwerg mit der Riesen-Stimme wieder einen neuen Kandidaten am Mischpult. Produzent David Kershenbaum, zuletzt für Joe Jackson und Any Trouble tätig, löste Jack Douglas ab.

Ob diese Taktik die richtige ist, bleibt arg zu bezweifeln – gerade wenn man sich die letzten Jährchen der Parkerschen Karriere ins Gedächtnis ruft. Vom alten Shouter hört man hier wenig, die derben Töne sind vorbei Parker: „Dieser Stil interessiert mich nicht die Bohne mehr. “ Er steht jetzt auf „Sänger wie Smokey Robinson, Paul Simon – nur etwas aggressiver“ Amerika ist heute seine Domäne, nicht mehr der englische Pub um die Ecke.

Okay. Veränderungen seien jedem zugestanden. Nur manövrierte sich Parker mit seiner letzten LP ANOTHER GREY AREA voll ms Abseits. Kein Biß, kein schräges Riff, kein fiebernder, schwitzender Soul und Rock THE REAL MACAW ist wieder ein Hoffnungsstreifen am Horizont. Die 11 Kompositionen fallen rockiger aus, Parker & Co. spielen nicht mehr so zahnlos und glatt. Und der Sound erfährt speziell durch Bnnsley Schwarz‘ Gitarren-Künste einen aggressiven Unterton. George Small (keyb), Kevin Jenkms (bs), Gibson Lavis (dr) und Mel Collins (sax) sorgen für die anderen Töne. Mal treibend, mal weich melodisch, mal Rock, mal Reggae, aber zuweilen auch glatt und seelenlos.

In der langen Liste der Parker-Platten ist THE REAL MACAW nicht die Niete, doch Songs wie „Soul Shoes“, „Between You And Me“ oder „White Honey“ hat Graham Parker seit 1976 nicht mehr geschrieben.