Green Apple Sea – Forever Sounds Great
Eins gleich mal vorweg: Die zehn Songs dieses Albums (plus eine Coverversion) sind meistenteils schon sehr, sehr gut. Green Apple Sea. eine über Deutschland verteilt lebende Musikeransammlung, machtsonnengelbenFolk-Pop mit Melodien, die so sehr ins Ohr gehen, dass man glaubt, sie schon immer zu kennen. Man denke sich die Kings Of Convenience im HeuschoberoderdieTurin Brakes in noch mehr Folk; dicht gepresster Harmoniegesang, zwischen den kein Blatt mehr passt, zu schlichter, gleichwohl warmer Begleitung: akustische Gitarren, ein rappeliges Besenschlagzeug, mal eine Orgel, ein Schellenkranz, dann wieder ein Harmonium-das war’s auch fast schon. Gegenlicht-Pop mit ländlicher Note. Schön. Doch wir alle wissen: Popmusik ist mehr als eine Ansammlung von Tönen, Popmusik hat auch viel mit Attitüde zu tun. Und die Attitüde dieser Musik, pardon. kann wirklich nerven wie Drahtseile. Green Apple Sea verbreiten auf dieser Platte die Aura von Männern, die sich regelmäßig zum Streicheln von Bioäpfeln treffen. Etliche derSongsaufFOREVER sounds creat klingen in ihrer wonneproppig-traurigen. dabei aber stets auf eine warme Umarmung lauernden Art so verkitscht amerikanistisch selbstbeseelt, als wollte sich die Band um einen Job als Wohlfühl-Tapete im nächsten Zach-Braff-Film bewerben. Ständig wirdderverlorenen Kindheit nachgelaufen,Gewässer sind kristallklar, der Kuchen dampft, und die Welt, sie ist eine Welt der Veränderungen, die einen verändert. Luschigkeit as usuai im „Garden State“. Alles klingt grundgut, gebirgsbachklar und aggressiv tröstlich-aber man kann Menschen auch zu Tode trösten. So tönt forever sou nds creat leider oft wie Musik für kopftuchtragende Neo-Hippie-Mädchen, die seltsamen Jungs gerne Kuchen backen. Simon &Garfunkel waren Propheten des U ntergangs dagegen. Diese Platte gibteine seltsame Erfahrung: Wirklich schöne Lieder, zu denen man sich leider des Öfteren schütteln muss. >» www.greenapplesea.de
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