Greenslade – Greenslade

Eine Supergruppe ist es sicherlich nicht. Auch wenn sich hier zwei ehemalige ‚Colloseum‘-Leute, ein ‚King Crimson‘-Mann und einer von ‚Alan Bown‘ zusammenschlössen. Greenslade spielt mit zwei Keyboards, Bass und Schlagzeug. Das macht einen neugierig! Wie erwartet meistern sie es gut und es kommt keine Langweile auf. Man bemerkt erst jetzt, wer bei Colloseum für die ruhigeren Teile in ‚Valentine Suite‘, ‚Skelington‘ und ‚Lost Angeles‘ zuständig war. Alle Songs auf der Platte sind völlig eigenständig und es fällt mir schwer sie einzuordnen. Manchmal klingt ein Emerson durch, manchmal klassische Einflüsse, am meisten orientiert man sich an King Crimson. Doch es ist keine Kopie (z.B. in Drowing Man). Dave Greenslade hat es geschafft sich von seiner bisherigen Musik zu lösen und ist heute die Stütze der Gruppe. In dem etwas verspielten ‚Temple Song‘ hört man sein verträumtes Piano und auch bei den anderen Sachen ist seine Musikalität der Hauptbestandteil. In ‚Melange‘ rückt das Mellotron besonders in den Vordergrund. Sind beide Orgeln gemeinsam eingesetzt, ist man einem ungeheuren Klangteppich, der gewaltig und atmosphärisch auf einem lastet, ausgesetzt. Greenslade hat schon mit ihrem ersten Werk einen eigenen Stil gefunden. Obwohl 3 Nummern etwas zu rockig sind, passen sie trotzdem in das ruhige, volle und zum Teil verträumte Repertoire. Erst nach mehrmaligem Hören wird man sich der Schönheit der Stücke bewusst.