Grinderman – Grinderman
Irgendwie, -wann und -wo hat doch wieder ein Dämon Eingang in den ewig ausgemergelten Australier gefunden. Ein Dämon von der Bau- und Wesensart, wie er zu Zeiten von The Birthday Party schon einmal in Nick Cave hauste und tobte, dafür sorgte, dass dieser uns einen finsteren Blues in Fetzen um die Ohren haute und sich selbst hintendrein. Auf die Bühnenbretter, gegen die Wand. Über seine Vorliebe und die seiner Band Bad Seeds für Elvis und Country und Dylan näherte sich Cave Ende der 80er den Hörgewohnheiten von immer mehr Menschen an – bis zum Erfolg: Cave wurde Piano Man. reifer Crooner, literarisch zu verordnender Geschichtenerzähler. Doch bevor er sich selbst in den Schlaf der Frühpension/erten sang (auf abattoir BLUES … zuletzt u.a. mitwenn auch gar nicht so unheftigen – Gospelsl, trafen ihn und seine zu einer gewissen Wildheit neigenden Gesellen Warren Ellis. Martyn Casey und Jim Sclavunos der Schlag bei einem Showcase. So die Haussage. Freilich, Cave ist mindestens so Schreibtischtäter, wie er Derwisch ist. Möglicherweise ist die Erweckung des Grinderman (von John Lee Hökers Songtitelgnadenl nichts weiter als ein Karriereschachzug. Die Redaktionskollegen vermuten dies. Und mehr noch!“.Aufgesetzt“ sei das. Schimpf 1. Schimpf 2:“.Ich will keinen alten Mann rumpunken hören!“ Ja, aber Birthday Party…!“.Ist lange her. „(siehe auch – Schimpf 3: die meisten Wertungen im „Krieg der Sterne„). Und überhaupt – Schimpf 4 -..sind dos gar keine Songs“. Das allerdings stimmt beinahe. Bis auf die (Mini-)Ballade „Man In The Moon“, die selbst eine Platte wie THE BOATMAN’s call noch veredeln würde. Da stimmt das gar nicht. Sonst rottet sich das waldschratige Quartett nur immer wieder auf engstem Raum zusammen, um zwei, höchstens drei geschundene und aneinandergekettete Akkorde, um das irrlichternde Leiern der elektrischen Fidel, das Fleischern der Gitarre, das Schreien der Orgel. Um Verfluchungen auszustoßen, im Staub zu stampfen, fiese Verzerrerverbrechen zu begehen und manches Outlawgebluese lund dabei freilich auch 50 manches Selbstzitat] loszutreten. Der Sound: der Sound von einem Pack. Roh und räudig, bei genauerem Hinhören jedoch so ausgefuchst wie sonst was. Ist das aufgesetzt? Ja selbstverständlich! Grinderman: eine einzige Inszenierung. Aberauch Tom Waits‘ Gossenpoesie, Lee Hazlewoods Fantastereien, Iggy Pops Serienexplosionen sind Theater. Und wenn das hiesige die Vorhänge öffnet, damit Herr Höhle endlich wieder predigt wie weiland beim „Mercy Seat“ und die Jungs ju-hu-en wie die Stones auf beggars banquet. man mit wohligen Schauern an das Hitzeflirren der Bad-Seeds-Bruderband Crime & The City Solution erinnert wird und dann sogar der große Pathos von Jim Morrison mit Schmackes in die Tonne getreten wird, ist die ganze Vorstellung doch ihr Geld wert. Oder nicht? VÖ: 2.3. >>>
www.grinderman.com
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