Gruff Rhys – Yr Atal Genhedlaeth

Das Album MWNG ist bei uns in Deutschland zwar nur als Import erschienen, hat für seine Autoren, die Super Furry Animals. aber großen symbolischen Wert. Die Platte war trotz ausschließlich walisischer Texte in ganz Britannien ein Verkaufsschlager und half der zwischenzeitlich kriselnden Band wieder auf die Beine. Rhys, der experimentierfreudige Sänger, gilt innerhalb der Super Furry Animals als besonderer Verfechter von Heimatverbundenheit. Deshalb überrascht es kaum, von ihm nun ein Solowerk präsentiert zu bekommen, das erneut in seiner Muttersprache abgefasst ist. Wovon es handelt, wäre wohl nur von Keltologen zu klären, wenn der freundliche Herr nicht ein englisches Pressestatement mit Inhaltsangaben dazu abgeliefert hätte. Demnach ist der Titelsong als Gegenwartskritik zu verstehen, die ins Stottern gekommen ist. Bei „Ni YwY Byd“, dem vielleicht eingängigsten Song, handelt es sich um eine Persiflage von „We Are The World“. Was Rhys mit dieser Produktion sonst beabsichtigt, erschließt sich auch ohne Textblatt und Sprachkenntnisse. Reduktion lautet die Devise, nachdem die letzten Super-Furry-Animals-Platten zwar sehr schön, aber auch ganz schön überproduziert waren und gefährlich in Richtung Prog-Pop tendierten. Hier nun hört man Pop mit ein wenig Beats, akustischen Folk und kratzigen LoFi-Rock. Am Ende kommt man nicht umhin, auch diese Arbeit des putzigen Kerls von Grund auf sympathisch zu finden.

VÖ:28.2.

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