Guided By Voices

Cool Planet

Fire Records/Cargo

Das ging fix: Nur drei Monate nach dem vergangenen Album erscheint wieder ein neues von den rastlosen Indie-Veteranen.

In vielen, vor allem nördlichen Gegenden der USA war der Winter Anfang 2014 besonders hart. Niemand hatte Lust, lange vor die Tür zu gehen. Auch Guided By Voices haben sich unter diesen Bedingungen lieber eingeschlossen. Normalerweise wechseln sie für die Aufnahmen zu einem Album das Studio, aber in diesem Fall reichte ihnen ein einziges in ihrer Gründungsstadt Dayton in Ohio.

Den Einfluss des Wetters konnten sie dort nicht völlig abschütteln. Verglichen mit dem auch noch frischen Vorgänger MOTIVATIONAL JUMPSUIT, der zu den zehn besten Werken ihrer Karriere gehört, kommt das neue Material deutlich mürrischer daher. Die Tage, an denen sich der Planet entschieden zu kühl anfühlte, sind ihnen offenkundig aufs Gemüt geschlagen. Aber ein paar Hits für die Ewigkeit sind trotzdem wieder dabei.

In „Authoritarian Zoo“ behauptet sich Robert Pollard tapfer gegen stürmischen Punk. Inmitten der akustischen Beschaulichkeit von „Costume Makes The Man“ muss er sich im Vergleich dazu weniger anstrengen. In den anderthalb Minuten von „Hat Of Flames“ bekommt man präzise vorgeführt, wie sich R.E.M. als Garagenband angehört hätten. In „These Dooms“ entdeckt man Akkorde, die sich nach Nirvanas „Come As You Are“ anhören. Und „Bad Love Is Easy To Do“ ist ein Song, den man wirklich nicht so leicht vergisst. Wenn Pollard spötteln darf, lebt die ganze Band auf.