Guided By Voices – Half Smiles Of The Decomposed
Robert Poltard hat noch nie in seinem Leben eine gute Zeile verschwendet. Wenn der Text da ist, wird der Song schon kommen. Dutzende von Alben und Hunderte von Liedern in seinem Rock’n’Roll-Umfeld hat der Ex-Grundschullehrer aus Dayton, Ohio, derart fröhlich bestückt. HALF SMILES OF THE decomposed beginnt mit „Everybody Thinks Im A Raincloud“. Für das erste Stück des neuen – und erklärtermaßen – letzten Albums, das Pollard mit seiner Band Guided By Voices veröffentlichen wird, hat er sich entschieden ins Zeug gelegt. Einmal noch spuckt die Maschine diese goldenen Harmonien aus, die Gitarren fliegen um den heißen Scheiß, und der Sänger ist längst woanders. Man kann auch sagen: Guided By Voice at their best. Der Hardcore-Fanbasis braucht man ein Album dieser Band nicht mehr anzupreisen, die Fans werden es schon längst beim Mailorder ihres Vertrauens vorbestellt haben, allen anderen diene diese Grobübersicht. Wir verzeichnen: sechs Melodiekraftwerke aus der Serie Pete Townshend, zwei astreine Sixties-Songs, einen heimlichen Wave-Rock-Hit mit freundlichen Grüßen an die Psychedelic Fürs („SleepOver Jack“], ein melancholisches Mädchen-Lied mit Erdbeeren drauf, einen Schnellkurs in Ambient-Pop samt gezwirbelter Gitarre Isehr schönl, ein asiatisches Knabbergebäck, ein Stück Dekomposition, einen Abschiedsgruß vom „Huffman Prairie Flying Field „.. .Everyday il’s another wortd „singt Pollard im beschriebenen Eingangsstück. Und was wird Onkel Bob am nächsten Tag ganz geschwind tun? Genau, eine andere Band in einem anderen Universum gründen, eines Tages mit zwei Songs zurück zur Erde stechen und feststellen, dass Zeit doch nur relativ ist. Kein Mensch hält ihn mehr für eine Regenwolke. Guided By Voices werden wir aber in guter Erinnerung behalten.
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