GunClub – Miami
All Systems are go!! Bereits die erste Gun-Club-LP (FIRE OF LOVE, s. Importe in diesem Heft) donnerte mit Macht über den Atlantik, hiesige Firmen litten einmal mehr an Hörsturz.
Wieder eine Band, die Schluß macht mit dem sich selbst plättenden Dreiakkord-Rhythm & Blues. Chris Stein (Blondie) hatte das Ohr und verpflichtete Jeffrey Lee Pierce (voc), Ward Dodson (g), Rob Ritter (b) und Terry Graham (dr) für sein neues Animal-Label.
Und hier kommt Knall Nr. 2 der vier weißen Vorderlader – eine Riesenscheibe, die ungenießbarem Rockabilly von Shakin‘ Matchbox das Beileid ausspricht. Eine Ladung, nach deren Explosion für alle Stray- und Polecats jede Büchse Whiskas zu spät kommt.
„John Hardy“ z.B., eigentlich tot und nur noch gequält, wird autopsiert, John (Genius) Fogerty erlebt Würdigung mit „Run Through The Jungle“ (der Song isf Rennen und Urwald!), das „Fire Of Love“ entzündet die Membran. Gitarren heiß und Eis jagen einen „Devil In The Woods“ (und fassen ihn) und besingen „Mother Of Earth“: Ja, hier singen Saiten den Traum einer Finalnummer.
„Sleeping In Blood City“ & „Like Calling Up Thunder“=Blut & Donner = Leben & Bewegung schon in den Worten, umgesetzt in ein strummendes Inferno. Einpeitscher Pierce kann flanieren wie Lou und beißen wie Iggy, putscht sich auf und endet oft schleudernd in der flirrenden Hitze (Cover!) oder als hypnotischer „Watermelon Man“ inmitten Stein’scher Bongos.
In MIAMI geht es lauter zu, handgreiflicher: Die Rock-Rentner kuren in Boston und Kansas.
Wir brauchen noch mehr Bands vom Schlage der Wipers, Motor Boys Motor, Chesterüeld Kings, Slickee Boys und eben des Gun Club, damit all die künstlich gestylten Larven-Bübchen sich selbst wieder abschminken.
Diese Angaben sind mit Gewehr.
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