Gwen Guthrie – Gwen Guthrie
ZE-Mutanten, quäkender Micky Maus-Funk ä la Tom Tom Club und „Chant No. 1″ sind eigentlich nicht mehr unbedingt repräsentativ für moderne Danceability, denn heute ist es der aparte Swing von 12“-Singles wie „Help Is On The Way“ (Whatnauts), „This Beat Is Mine“ (Vicky D), „Get Down On It“ (Kool) oder „I Specialize In Love“ (Sharon Brown), zu dem man wunderbar relaxed und entkrampft tanzen kann. Gwen Guthrie, young, gitted&black, gehört auch in diese Kategorie, sie kommt aus New Jersey, hat unzählige Sessions hinter sich (u. a. für Quincy Jones, Luther Vandross, Stephanie Mills), ein enormes Sümmspektrum und natürlich ein Maximum an Stilgefühl. Und vor allem hat sie Sly & Robby die Regie überlassen (will hoffen, daß deren verlorene Liebesmüh‘ bei Cockers schwerfälligem, antiquierten und überflüssigem Comeback einmalig bleibt!). Hier jedenfalls legen die beiden einen nie zu schwergewichtigen, konstant swingenden Groove hin, der Gwens klarem Gesangsstil entgegenkommt. Unterteilt ist das Album in zwei gelungene Hälften: Tanzen/Romanzen wenn man so willl, Uptempo auf der ersten, Midtempo, Balladen und eine gelungene Version von Marleys „Is This Love?“ auf der zweiten Seite. Keß, kokett, und manchmal beinahe gewollt kindlich wie Stacy Lattisaw, klingt Gwen bei ihren lovers nie übermäßig weltverloren, sondern sogar eher haltlos, hektisch und ein wenig heimtückisch. GWEN GUTHRIE ist kein aufdringliches Debüt, aber es ist sonnig, smart und soulful, ich spiele es am liebsten über’s tragbare Tapedeck. Muß ich noch sagen, daß sie mindestens genauso gut aussieht wie sie singt?
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