Haindling – Muh
Ein „stiller Stör“ der deutschen Szene: Jürgen Buchner alias Haindling legt mit MUH bereits sein sechstes Album vor, das – eine zweischneidige Sache – die Erwartungshaltung seiner Bewunderer in jeder Hinsicht befriedigen wird: die Tuba, der Sprechgesang, die bajuwarischen Folk-Elemente – alles wie gehabt. Natürlich auch die bewußt im naiven Gestus gehaltenen Texte. Eine Sprecherrolle, in der Haindling/Buchner stets Flach- als Tiefsinn (und umgekehrt) ausgeben kann, sei es zu immer beliebten Umweltschutz-Themen oder zu „Männern hart wie Stahl“. Er hat ja immer so recht, wie auch seine Arrangements immer so pfiffig sind: Kurt Weill auf der Alm, Stub n-Musi mit Tiefgang-Texten, Subversion auf Samtpfoten, genial, genial… wenn er das nur nicht schon so oft vorexerziert hätte. Mit Karl Valentin jedenfalls hat Jürgen Buchner so gut wie nichts gemein: Der war Anarchist der Sprache, während
Buchner so eine Art Realschullehrer ist. Es gibt wieder was zu lernen, schreiben wir’s flugs mit.
MUH ist mit Sicherheit (immer noch) origineller als das meiste der Lieder-Produktion deutscher Zunge – aber jeden Tag Kaviar erzeugt wohl auch einen gehörigen Eiweiß-Schock.
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