Hal Willner – Whoops, l’m An Indian

Eigentlich ist er Produzent mit Spezialgebiet Soundtracks. Robert Altman schätzt seine Dienste, ebenso Tom Waits, Marianne Faithfull und Hole. Als eigenständiger Künstler mit durchweg kompositorischem Input ist Willner bislang nicht in Erscheinung getreten. Bislang. Erst nach einem Treffen mit Pussyfoot-Chef Howie B. ließ er sich zu diesem Debüt hinreißen. Er spielt Musik und Geräusche von alten Schellack-Platten (Klassik, Oper, religiöse Gesänge, Filme der 20er Jahre u.a.) ab, Partner Adam Dorn stattet die Vorgaben mit Beats aus Drum VT Bass, Freestyle-HipHop und Downtempo-Stilarten aus, ehe am Ende alles am Mischpult von Martin Brumbach zusammenläuft. Die instrumentalen Collagen der Drei bestechen durch gewagte Lautung, schräge Breaks, avantgardistische Abenteuerlust und spacige Atmosphäre. Ein Fest für Freunde ungewöhnlicher Soundschusterei, wenn der alte Sampling-Hase Hal Willner den Dance-Jüngern etwas von Innovation beibringt.