Hall & Oates – Beauty On A Back Street

Hall & Oates sind hierzulande nicht gerade populär – was ich ganz und gar traurig finde. Denn sie sind nicht nur exzellente Sänger und Musiker, sie gehören auch zu den vortrefflichsten und fantasiereichsten Songschreibern, die ich kenne. „Beauty…“ ist die dritte in Deutschland veröffentlichte Platte des Duo’s und sie zeigt nur einmal mehr, daß die beiden einfach nicht in der Lage sind, minderwertige Ware abzuliefern. Dabei könnte gerade diese LP hier ihre letzte sein: Daryl Hall plant nämlich mit Hilfe vom alten Bob Fripp eine Solokarriere.

Aber wenn „Winged Bull“ von Seite 2 die künftige Richtung angeben sollte, dann Gute Nacht! So ein Pseudo-Krampf ist mir selten untergekommen. Nicht nur, daß es so vordergründig progressiv klingt; Daryl kann dieses Zeug (Tablas, Indien und ein „mystischer“ Unterton) nicht mal richtig vortragen. Aber was ärger ich mich. Es ist nur ein Stück von neunen… Alle anderen Nummern sind so, wie ich es erwartet hatte: ausgeklügelte Harmomen,bärenstarker Gesang, umwerfende Arrangements und intelligente Texte (zu denen ich gern mehr sagen würde, aber der Platz…). Wer es nicht weiß: Hall & Oates machen in „blauäugigem Soul“. Hall singt hauptsächlich und spielt die Keyboards und Oates schreibt die Texte und läßt eine Wahnsinnsgitarre klingen. Den Rest besorgt die Creme der amerikanischen Studiomusiker, allen voran Tom Scott mit zwei unvergleichlichen Saxophonsoli.