Hammer, ratter, baller, hämmer :: Deftones – Deftones (WEA)
Hart und nicht immer fair: Die New Metal-Helden schießen viel, treffen aber nicht immer ins Ziel.
Deftones kommt von „deftig , so viel ist klar. Auch auf ihrem neuen, mittlerweile vierten Album nähert sich der Sound des Fünfers aus Sacramento so nah wie möglich an dieses vor allem in Fleischerfach- und Schnitzelvertilgerkreisen hoch geschätzte Adjektiv. Rar bleiben dagegen die leicht verdaulichen akustischen Beilagen. Die Deftones hämmern und rattern ihre Songs heraus, als würden sie dafür im Akkord bezahlt werden. Selbst bei der Single „Minerva“, deren Melodie doch Millionen erreichen soll, können sie sich nicht entschließen, den Pop-Faktor auf ein für Normalhörer erträgliches Maß hochzuschrauben. Immer prügelt das Schlagzeug die Mühen des Lebens auf die Hörer, watet die Schlammfratze von Gitarre durch den Sumpf böser Gedanken dieser Welt, blähen Samples und elektronische Klänge den Sound noch voluminöser auf. Keine Kompromisse, auch auf der vierten Platte. Das ist irgendwie true. Aber auch anstrengend. Was ihnen beim Songwriting fehlt, machen die Deftones mit Klangmassen wett. Zumindest versuchen sie es, und manchmal gelingt es auch. Dann entsteht ein Modern-Metal-Heldenstreich wie das verschleppte „Battle-Axe“. Manchmal aber ballern die Deftones einfach nur mit Härte um sich und haben keinen Schimmer, welches Ziel sie eigentlich anvisieren sollen.
>>>> www.deftones.com
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