Hank Shizzoe & Loose Gravel – Plenty Of Time
21st Century schizoid man: Der Eidgenosse mit dem bezeichnenden Künstlernamen Hank Shizzoe ist ein Meister der Maske. Den Staub Arizonas an den Stiefeln vertonte er in Schweizer Studios seinen persönlichen „american dream“ derart authentisch, daß Fans von Guy Clark, Lee Clayton und Calvin Russell vor Staunen den Mund nicht mehr zu- und Alben LOW BUDGET (’94) und WALK (’96) nicht mehr aus dem CD-Player bekamen. Knarzige Stimme, knochentrockenes Getrommel, dazu eine Gitarre, die heult wie der Wüstenwind, und Orgelklänge, die wie Rauchzeichen dahergeweht kommen: So klingt der Stoff, aus dem Shizzoes Träume sind, und von diesem Pfad weicht er auch auf PLENTY OF TIME keinen Fußbreit ab. Gut, da und dort streut er eine Prise Popappeal in seinen rustikalen Rootsrock. Das balladeske „One Fine Day“ etwa weist Spurenelemente der frühen Dire Straits auf. Ansonsten flirrt der Folk wie die Luft in der Wüste („Train Song“), fließen die Uptemposongs sanft dahin („Being There With You“, „Indian Girl“), wird der Begriff „laidback“ neu definiert („Same Time, Same Place“), John Fogerty gecovert („Between The Lines“) oder mal kräftig auf die Boogie-Tube gedrückt („1-800-Grand-Prize“). Genug jetzt. America-Afficionados wissen eh, wo’s langgeht: ab zum nächsten Plattenladen. Hats off to Hank Shizzoe.
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