Hans Platzgumer – Der Seperator

Wie kein zweiter aus seiner Zunft hat der Österreicher den Paradigmenwechsel Mitte der 90er mitvollzogen. Nach einer kurzen Besinnungsperiode hat Platzgumer mittlerweile wieder genauso viele Eisen im Feuer wie zu seiner Schweinerock-Zeit. Wo Platzgumer draufsteht, ist alles mögliche drin, was in der Musikszene unserer Tage für Aufregung sorgt: Heulender Free-Punk bei den Goldenen Zitronen, lässiger Elektro-TripRock bei seiner „Aura Anthropica“-Reihe auf Lage D’Or und nun Techno reinsten Wassers auf Disko B. Hans Platzgumer hechelt nicht von einer sperrigen Gitarre behindert einem abgefahrenen Zug hinterher, sondern verschafft sich Respekt: mit treibenden, blitzenden Grooves. Der spröde Charme des Minimalismus hat seine Spuren hinterlassen, dennoch bevorzugt Hansi weitgehend eine griffigere Oberfläche. House-Anleihen und Electro-Sequenzen kommen nur sporadisch zum Zug, es dominieren schnörkellos schöne Beats, die ohne Hektik zu verbreiten den geraden Weg gehen und in der Welt des puren Techno keine Konkurrenz zu fürchten haben.