Hansen Band – Keine Lieder über Liebe

Die Hansen Band war ursprünglich reine Fiktion. Gegründet fürden Film „Keine Lieder über Liebe“, als Band des Sängers Markus Hansen, gespielt von Jürgen Vogel. Aber wenn ein Regisseur wie Lars Kraume so etwas macht, und wenn man Leute vom Label Grand Hotel van Cleef dafür engagiert, dann kommt es gar nicht in Frage, daß man eine Band spielt – dann muß man eine Band sein. Also wurde zuerst richtig geprobt, dann richtig getourt und dann eine Platte aufgenommen. Kein Soundtrack, sondern ein richtiges Album. Jürgen Vogel singt auf diesem Album, und das macht er wirklich gut – ein Meister des Fachs wird er nie werden, aber für die neun Songs hier reicht es locker. Die netten Menschen vom Grand Hotel haben das Songwriting übernommen, zweimal Tomtes Thees Uhlmann, dreimal Kettears Marcus Wiebusch, einmal sein Bandkollege Reimer Bustorfl und dreimal Max Schröder, bei Tomte für die Tasten zuständig und bei Olli Schulz als „Hund Marie“ für so ziemlich alle Instrumente. Und obwohl man vielen Liedern ihre Autoren sehr genau anhört – „Frankreich“ ist typisch Uhlmann, „18. Stock“ klassischer Wiebusch erfüllen die Stücke ihren eigenen Zweck: Diese Songs soll Markus Hansen geschrieben haben, sie sollen seiner Lebenwirklichkeit, seinem Erfahrungshorizont und seinem Können entsprechen. Das merkt man vor allem den Texten immer wieder an, deshalb ist die Hansen Band auch nie ganz auf Augenhöhe mit Tomte oder Kettcar. Aber der wichtigste Wert dieser Platte ist ohnehin ein anderer: So, wie der Film die Perspektive des kleinen Bruders und Dokumentarfilmers Tobias Hansen zeigt und Heike Makatschs Buch die ihrer Figur Ellen, die die Geschehnisse als Tagebuch festhält, so zeigen diese Songs die Perspektive Markus Hansens und erst im Dreiklang aus Film, Buch und Platte erschließt sich die Geschichte von Keine Lieder über Liebe in ihrer ganzen Drastik. Wahrhaftigkeit und Schönheit. VÖ: 21.10.

www.hansen-band.de