Happy-Go-Lucky von Mike Leigh, Großbritannien 2008 :: Start:3.7.

Alles oder nichts: Mike Leigh feiert das Leben, auch wenn es gerade hart ist.

Als hätte er beim Genuss einiger Filme von Ken Loach eingesehen, dass sein sauertöpfischer Blick auf die Arbeiterklasse mehr Sozialporno aus der wohlwollenden Sicht des Bürgertums ist als leidenschaftliche Anklage gegen bestehende Zustände, wagt sich Mike Leigh an das wohl Letzte, was man dem Regisseur von Nackt und All or nothing zugetraut hätte: ein Feelgoodmovie aus der Unterschicht, mit Figuren, die sich nicht unterkriegen lassen, deren Gefühlszustand sich nicht daran abmessen lässt, wie lange sie sich die Haare schon nicht mehr gewaschen haben und wie tief sie die Schultern hängen lassen. Ganz und gar nicht. Seine Poppy (hinreißend gespielt von Sally Hawkins), eine stets etwas zu grell gekleidete Londoner Grundschullehrerin, ist ein absolut wunderbares Wesen, eine der schönsten Schöpfungen in Leighs Karriere. Weil sie nicht aufgibt, weil in ihrem Leben das Glas trotz aller Herausforderungen stets halb voll ist Und wenn nicht, trinkt sie es selbst aus. Ex.

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