Hard Rock/Heavy Metal

Bei den Massen von Metall, die derzeit auf den Markt schwemmen, kommt nicht einmal die härteste Natur ungeschoren davon. Es sei denn, man hat stabile Trommelfelle.

Die sind zumindest bei Priam, einem Unternehmen mit Big-Band-Ausmaßen (allem 11 Namen werden erwähnt), nicht erforderlich. Denn auf BEAT STREET (EMI IC 064 14001771) werden die anfangs recht fetten, Foreigner-ähnliche Töne: bald von unnötigen Effekten gestört. Die Platte verliert schnell an : Schwung, (3) : Arbeitshilfe nennt man das, wenn Wildlife (WEA 79-0078-1), die neue Band aus England, sich mit Simon ürke als Drummer und Mick Ralphs i; als Produzenten namhafte Unterstützung bei Bad Company holt. Deren Einfluß ist auf der Debüt-LP stets spürbar – und besonders Sänger Steve Overland sucht Anschluß an Paul Rodgers, nur selten mit Erfolg, ‚doch erkennbaren Talenten. (3)

Erst bei genauerem Hinsehen entdeckt man, daß sich hinter dem einfallslosen Namen Rebel Ex-Luzifers Friend-Sänger John Lawton samt Anhang verbirgt. STARGAZER (OHR today OMM 560.003), so der Titel der LP, ist ein sauber produziertes Werk, so recht nach dem Geschmack früher Rainbow/Blackmore-Fans. was vor allem an Thomas Clauss‘ quicklebendigem Gitarrenspiel liegt (4)

Mit Joshua stellt sich die Band des Gitarristen Joshua Perahia vor, der auf THE HAND IS QUICKER THAN THE EYE (Olympic Rec./ Enigma E 1013/Wishbone, Kemnader Str 251, 4630 Bochum) leider zu oft im trüben Wasser eines auffällig gestylten Rocks ohne Power fischt. (2)

Ein Oldie von der Band mit dem unmöglichen Namen Holocaoct (jetzt Hologram) und die LIVE-(HOT CURRY & WINE-)LP (Phoenix Rec PSP LP 4/Wishbone), die, 1981 aufgenommen, 1983 noch einmal remixed wurde. Allerdings leidet die akustische Erinnerung an das einst so vielversprechend gestartete Quintett unter dem dumpfen, miserablen Sound.(2)

Schon seit 1979 versuchen die Engländer Geddes Axe ihr Glück, so mit der EP RETURN OF THE GODS und nun mit ESCAPE FROM NEW YORK (BOLT 4/Wishbone), einer Drei-Song-EP, auf der sich ein Song von ’80 und einer von ’81 findet. Nicht sonderlich originell, doch zumindest im Titelsong aus diesem Jahr läßt man die Katze aus dem Sack- Techno-Hardrock amerikanischer Prägung. (3)

Wenig bekannt, aber dafür erstaunlich selbstbewußt und fetzig, was Wildfire auf BRUTE FORCE AND IGNORANCE (Skull 8307/Mausoleum/Corona) anbieten. Zuerst die Kraftstimme von Paul Mario Day und dann die Gitarren, die immer wieder deutliche Akzente setzen. (4)

Eine Band aus Schweden (High Level), eine aus Frankreich (Sortilege) und der Rest, 11 an der Zahl, aus Britannien. Eine stattliche Liste, die der Sampler METAL WARRIORS (Ebony Rec, EBON 11/1MS = International Music Service, Wishbone) verzeichnet. Doch außer dem geschmacklosen Cover fallen lediglich vereinzelt nette, artige Ansätze auf, mehr nicht. (2)

Daß die harte Welle auch hinter den großen Alpen in Österreich Anhänger hat, beweisen No Bros gleich zweimal: Einerseits mit der Live-LP HEAVY METAL PARTY (OK-Musica 76.23 563/Corona), auf der man gemütlich, manchmal auch etwas lauter und bestimmter, einen leicht betagten Hardrock pflegt, (2)

Wer zur Zeit über Kanada spricht, meint meistens Anvil, das kommende Metall-Flaggschiff um Gitarrist und Sänger Lips und Rob Reiner, dem Raubtier an den Drums. FORGED IN FIRE (Attic LAT 1170/Wishbone) ist ein kleines Meisterwerk mit prallen Riffs, Tempo, Speed und etlichen lauten, drohenden Gesten, die genau den Nerv treffen; wenn nur nicht dieser mystische Quark in einigen Lyrics wäre. Dennoch: (6)

Ob der Name Warlord amtlich genehmigt ist, ließ sich so schnell nicht ermitteln Fest steht aber, daß sich die Amerikaner auf ihrer LP DELIVER US (Metal Blade Rec. MBR 100S/IMS; Wishbone) größer machen, als sie wirklich sind Von melodramatischen bis kitschigen Gags reicht das Angebot, das häufig zwischen Heavy Metal und schlechtem Pomp hin und her schwenkt. (2) Abschließend noch ein besonderer Leckerbissen aus Schweden, die Band 220 Volt (Epic EPC 25449/ IMS; Wishbone), ein lavaspeiender Schwermetall-Vulkan, bei dem die beiden Gitarristen von Krater zu Krater, von Solo zu Solo hetzen und sich nur selten Ruhe gönnen. (5)