Hardknox – Hardknox
Höhlenmenschen dulden keinen Widerspruch. Auch wenn sie sich – wie die beiden von Hardknox – neuester Technologien bedienen, kommen sie schnell auf einen ebenso griffigen wie einfachen Nenner, der unverrückbar im Raum steht und durch nichts aus dem Gleichgewicht gebracht werden kann. Hardknox haben mit knorrigen Prügeln ihre Tracks so zurechtgekloppt, daß sie völlig ohne filigrane Verzierungen auskommen und von einiger Entfernung betrachtet aussehen wie eine Horde wildgewordener Baumaschinen. Mit stählerner Unerbittlichkeit bearbeiten Bagger, Betonmischer, Walzen und Preßlufthämmer Electro, Rock, HipHop, D’n’B und Techno, bis ein wuchtiger BigBeat entsteht, der genauso fies zuschlägt wie jener von Prodigy, aber in einer höheren Gewichtsklasse kämpft. Nur selten kümmern sich Steve Proctor und Lindy Layton um das Single-Format und drücken ihre Tracks auf eine Länge unter fünf Minuten; meist schwelgen sie bis zu acht Minuten in ihrem knochenbrechenden Wummern, gegen das sich Lindys Stimme nur durchsetzen kann, wenn sie elektronisch verstärkt oder verzerrt dagegen anbrüllt. Gelegenheit zum Durchatmen bieten ein paar zwischengeschaltete TripHop/Downtempo-Alpträume, aus denen man aber schnell wieder herausgerissen wird und sich in einer Musikwelt wiederfindet, in der elektrische Klänge zusammen mit übersteuerten Mundharmonikas und trashigen Metal-Gitarren einen wahnsinnigen Reigen tanzen.
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