Harlis – Night Meets The Day
Eine blutrünstige Seeräuberstory dachte sich die Hannoversche Rockgruppe Harlis für ihre zweite LP aus und präsentiert sie in einer lockeren Form des melodiösen Rock, der streckenweise ganz schön abzieht. Auffällig und gleichzeitig das Bestechendste daran ist die freie und vielseitige Gitarrenarbeit, die sich erst zögernd bei den deutschen Gruppen durchsetzt. Die Harlis-Musiker sind recht talentierte Songschreiber, auch wenn es ihnen noch deutlich an Routine fehlt. Die Dramaturgie ist nicht schlecht, obwohl hier und da etwas gestrafft werden könnte. Gute Ansätze zeigen auch Harmoniepassagen, nur schade, daß der Chor-Gesang ein wenig spröde ist. Die unsensible Reißbrettstimme des Bassisten Charly Maucher mag für die Illustration einer rauhen Seeräuberseele ganz wirkungsvoll sein, doch wenn man bedenkt, daß er bereits übt, seitdem er bei Jane spielte, muß man leider annehmen, daß er es wohl nie richtig packen wird.Das ist eigentlich schade, denn instrumental ist Harlis ein vielversprechendes Gespann.
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