Harold Budd – Luxa

Musik als Möbel. Eric Satie, Verfasser der ‚Musique d’ameublement‘ (1920), war wohl einer der ersten Komponisten, die Musik als einen Einrichtungsgegenstand betrachteten. Brian Eno griff diese Theorie später in seiner Ambient Music auf. Der geistesverwandte Harold Budd schreibt ebenfalls seit langem Stücke, die einen umgeben wie Stühle oder Tische. Auch für seine sympathische neue CD hat der mittlerweile sechzigjährige Kalifornier wieder eine Instrumentalmusik erschaffen, bei der man nicht unbedingt konzentriert zuhören muß. Als funktionales Klangmittel im Hintergrund sind die insgesamt sechzehn Tracks von LUXA genauso wirksam. Aus zart hingetropften Pianotönchen, ätherisch flirrenden Synthesizer-Flächen, Schwell- und Schwebeklängen sowie impressionistischen Soundaquarellen in der Debussy-Nachfolge kreiert Budd einen aufs Wesentliche reduzierten Klangkosmos. Stücke so karg wie die Mojawe-Wüste, in der der Künstler seine Kindheit verbrachte. Hier passiert nicht viel, das Wenige entwickelt jedoch eine ungeheure Kraft und in seiner leisen Art eine ungemein intensive Wirkung. Die Macht der Stille – beschaulich, besänftigend, beruhigend.