Hayden – Skyscraper National Park

Folk: Das dritte Album des „LoFi Canadian folk hero “ mit einem Faible für den schrägen Wohlklang.

Brauner Karton, das Bild eines Elchs, oben links ein kleiner Aufkleber: „hayden“ steht darauf und „skyscraper national park“. Auf der Rückseite: hingekritzelte Songtitel und noch ein Tierbild, ein Bär. Schlicht. Schmucklos. Ohne Firlefanz. Und was Sie sehen ist, was Sie kriegen – in diesem Fall das dritte Album des Sängers. Songwriters und Multi-Instrumentalisten Paul Hayden Desser, den sein Label respektvoll „a lofi Canadian folk hero turned reluctont alt.-rock majorlabel poster boy“ nennt. Oder so. Halten wir uns lieber an die Fakten – und die besagen, dass in Haydens bisheriger Karriere schillernde Figuren wie Steve Buscemi, Neil Young oder Jerry Seinfeld gewichtige Rollen spielten. Neugierig geworden? Dann weiter mit dem munteren Namedropping: Wer Howe „Giant Sand“ Gelb verstehen kann, im Paralleluniversum von Will Oldham zuhause ist oder sich vorstellen könnte, wie es wäre, würde Syd Barrett Songs singen, die Gordon Lightfoot nach dem Genuss einer Portion magischer Pilze eingefallen sein könnten, dem sei Skyscraper National Park wärmstens ans Herz gelegt. Songs wie „Dynamite Walls“, „Steps Into Miles‘ oder „Long Way Down“ und all die anderen bald trunken taumelnden, bald sanft kreiselnden, bald Kapriolen schlagenden, bald fragilen, mit tonloser Stimme, kratzigen Gitarren und simpelstem Schlagwerk, mit Geige, Cello und Trompete gegen den Strich gebürsteten Folk-Ohrwürmerwachsen mit jedem Hördurchgang mehr. Skyscraper National Park ist abenteuerlich, aufregend, anders. www.loosemusic.com