Hazy Malaze – Blackout Love
Der Mann mit den zwei Gesichtern: Auf seinen Soloalben gibt Neal Casal den ausgefuchsten Songwriter zwischen Jackson Browne, Neil Young und EXILE ON MAIN ST., im Trio Hazy Malaze marodiert er mit Jeff Hill am Bass und Dan Fadel am Schlagzeug kreuz und quer durch die Rockhistorie, blackout love, Hazy Malazes zweites Album, nennt die Plattenfirma korrekterweise „o blend of blues, soul and rock’n’roll“. Unerwähnt bleibt indes, dass die Songs zwar hinhauen, das Album als Ganzes aber weniger ist als die Summe seiner Teile. Casal und Co. mangelt es nämlich schlicht an Originalität. Mal klingt das Trio wie ZZ Top minus das Boom-Tschak-Boing-Schratige („Dirty Summer“), mal wird der eckige Funk eines Johnny „Guitar“ Watson zitiert („Bust It Down“]. Dazu gibt es reingeweichten Reggae („Need Somebody“), eine Soulballade, die so gerne eine Otis-Redding-Hymne wäre, aber nicht mehr ist als ein (zugegeben: sehr hübscher) Schmachtfetzen („Soul Gets Lost“), den Klassiker „Corinna“ im staubtrockenen CCR-Groove, einen zünftigen Stampfer titeis „Rock’n’Roll Gone“, ferner Anleihen bei Cream und anderen so genannten Power-Trios („Looking Out For You“, „Thank You In Advance“). Keine Frage: Hazy Malaze können alles und wollen vor allem eines – spielen. Das ist aller Ehren wert, aber eben auch: beliebig bis zum Gehtnichtmehr.
www.nealcasal.com
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