Headlines Intercord 146.006 :: Midnight Star
HEADLINES, Schlagzeilen, machte das Nontett mit „Freak A Zoid“, einer Auskopplung ihres Durchbruch-Albums NO PARKING ON THE DAN-CE FLOOR. Dem dort entwickelten Soundrezept ist der Funk-Clan aus dem amerikanischen Mittelwesten mit der sechsten LP weitgehend treu geblieben. Collagehafter Techno-Funk, geräuschiger Rap, „gimmickgespickte“ E.T.iaden, verträumter Schmuse-Soul.
Vorteil des Neuners um Mastermind Reggie Collaway: Sie bringen gleich drei hervorragende Vokalisten und sechs vielseitig einsetzbare Instrumentalisten ins Klang-Rennen. Ob nun Blickfang Belinda Lipscomb „Stay Here By My Side“ in bester,Satin-Soul-Manier schmachtet oder verschiedene Stimmen sich chorisch ergänzen („Midas Touch“ u.a.) — Midnight Star gehören zu jener unterhaltsamen Spezies von Funk ’n‘ Soul-Band, die das Sowohl-Als auch perfekt beherrscht. Denn neben den eher songorientierten Mid- und Slowtempo-Stücken tun sie sich, auch als detailbesessene Klangmaler hervor. Da wird — so z.B. bei „HeadHnes“ — alles vorgeführt, was Space-Kadetten zu bieten haben: Kinderreime, Pfeifen, Scratchin‘, Raketenzündungen, Rockgitarren und der nie endenwollende Rap-Sermon.
Wie gesagt, wer’s lieber soulig mag, der wird hier in 50 Prozent der Fälle hervorragend bedient. Aber selbst, wer die Noise-Suiten gründlich über hat, kann nicht umhin. Calloway & Co. Ideenreichtum, Können und Raffinesse zuzusprechen.(4)
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