Hector, Manolo & Soffy O :: Life’s A Soap

Snowhite/Universal

Die Grand Dame des Electroclash antwortet dem Zwang nach dem Hit mit einer runden Sache.

Was lehrt es uns, dass der Erstveröffentlichungstag von Soffy Os Brett „Missy Queen’s Gonna Die“ scheinbar nie Nacht geworden ist? Dass bald zehn Jahre spurlos an diesem Song vorüber gegangen sind? Dass die kompletten Nuller eine einzige Neuauflage von 1981 waren? Nichts. Oder dies: Purer Schönheit können ein paar Jahre nichts anhaben. Doch muss sich pure Schönheit um ihrer Bewahrung willen wirklich so rar machen wie Soffy O? Johnny Depp nimmt schließlich auch jedes noch so fragwürdige Angebot Tim Burtons an und sieht immer noch aus wie Tom Hanson. LIFE’S A SOAP, zusammen mit Hector de Guerre (vom schwedischen Retro-80s-Trio Nom De Guerre) und Manne Svensson (vom schwedischen Retro-70s-Quintett The Flare-Up!) aufgenommen, ist Sophie Larson-Ocklunds erst drittes Album und hört sich dennoch wie ihr erstes, ihr erstes richtiges an. Den (ohnehin ausgetretenen) Weg zum Hit hat sie hier nicht beschritten. LIFE’S A SOAP führt sie vielmehr zu einem abgerundeten Verständnis der Kunstform Album: Beginnt gewaltig mit den starken Popsongs „The One“ und „Doll“, führt über das schräge Interlude „Progress“ zur Ballade „One Too Many“ und endet im epischen „Critics And Disciples“. Dass man ein so gekonnt komponiertes Werk nicht aus dem Ärmel schüttelt, versteht sich von selbst. Dennoch dürfen bis Album Nummer vier gerne einige Jahre weniger ins Land ziehen.

www.myspace.com/soffyomusic

Story S. XX