Henry Cow – In Fraise Of Learning
Eine komische Platte! Auch eine schwere, komplizierte Platte und eine ausgeflippte. Und Avantgarde … – ihr wißt Bescheid?! Die beiden ersten LP“s von Henry Cow fand ich noch echt umwerfend, diesmal haben sie’s aber wirklich übertrieben! Die besondere Art, wie sie Stilmittel verwenden und verschmelzen, lohnte sich bisher in jeder Beziehung – und jetzt das! Wo dran liegt es? Schuld ist die Fusion mit einer ganz ähnlich ambitionierten Band, den Slapp Happy, deren Motive und Ziele sich auf weiten Strecken mit denen der Cows decken. Dagmar, die deutsche Sängerin von Slapp Happy, macht ihrem Land mal wieder alle „Ehre“. Ebenso total ver-imaged wie Nico, trumpft sie mit deutschester Ernsthaftigkeit und Dekadenz auf. Ihr Gesang klingt, als ob Liza Minelli ihre Lieder sprechen würde. Als Assoziationen drängen sich Bezeichnungen wie E-Musik-Operetten, Science Fiction-Oratorien oder ausgeflippte Cabaret-Nummern auf. Vieles davon hat mit Rockmusik, selbst im weitesten Sinne, nichts mehr zu tun. Aber „interessant“ ist es! Wahrscheinlich stellt „Praise Of Learning“ eine Weiterentwicklung – für die Gruppe -dar, vom Publikum haben sie sich damit jedoch weit entfernt. (Man sieht sie kaum noch am Horizont.) Melodie-Elemente sind nur ganz „versteckt und mit viel Fantasie zu erkennen, und die rhythmischen Teile sprechen eher das Empfinden eines Stockhausen oder Cage an, als selbst den progressivsten Rockfan. Also eher E- als R-Musik!
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